Analog dem letzten Jahr werden ebenfalls die Behandlungsplätze im Servicezentrum aufgestockt, um mehr Patienten gleichzeitig versorgen zu können. Gleichwohl wird es auch in diesem Jahr wieder einen Nachtdienst geben, damit Personen, die sich zum täglichen Veranstaltungsende noch im Überwachungsbereich befinden, eben nicht durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus verlegt werden müssen und damit wertvolle Transport- und Behandlungsressourcen belegen. Die Sanitätsstation ist daher vom 16.09.2023, 09:00 Uhr, bis zum 04.10.2023, 09:00 Uhr, wieder durchgehend besetzt.
Auch in diesem Jahr gibt es im Bereich des Sanitätsdienstes wieder einige technische Neuerungen. Bereits im vergangenen Jahr hat sich die AICHER AMBULANZ UNION sehr stark der Telemedizin gewidmet. Das System IRIS der Firma Stryker („Instant Remote Interactive Support“) hat sich bewährt und wird auch in diesem Jahr wieder eingesetzt. Neben den bereits bekannten „Kamera-Brillen“ wird das System um robustere Bodycams erweitert. Diese kommen vor allem bei den Fahrtragen-Teams zum Einsatz und können ebenfalls im Bedarfsfall eine audio-visuelle Übertragung von der Einsatzstelle in die Einsatzzentrale etablieren.
Ergänzend hierzu, freuen wir uns sehr über eine Kooperation mit der Cosinuss GmbH, einem zertifizierten Medizinproduktehersteller mit Sitz in München, der sich auf die mobile und kontinuierliche Überwachung verschiedener Vitalparameter spezialisiert hat. Für das diesjährige Oktoberfest wurden dem Sanitätsdienst Im-Ohr-Sensoren mit der Bezeichnung „c-med° alpha“ zur Verfügung gestellt. Dies sind 6,5 g leichte, im Ohr tragbare Sensoren, die kontinuierlich Körperkerntemperatur, Sauerstoffsättigung, Perfusion und Pulsfrequenz messen und diese an eine auf einem Endgerät – z. B. einem Smartphone – installierte App übertragen. Auf diese Weise können unsere Patienten während des Transportes in den Fahrtragen, als auch diejenigen im Behandlungsbereich der Sanitätsstation noch kontinuierlicher überwacht werden. Begleitet wird das Projekt von einer Studie, die vom Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt wird.
Eine weitere Neuerung ist den Erfahrungen in Bezug auf die schlechten Witterungsverhältnisse des letzten Jahres geschuldet. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und des nasskalten Wetters waren viele unserer Patienten unterkühlt, was eine ernstzunehmende Gefahr für einen Notfallpatienten darstellt. Das Unternehmen AK MedTec aus Nauendorf hat uns dankenswerterweise beheizbare Tragenauflagen zur Verfügung gestellt, die mit den von uns genutzten Überwachungsliegen kompatibel sind und ein Auskühlen der Patienten verhindern. Die Stromversorgung erfolgt hierbei über einen in die Auflage integrierten wiederaufladbaren Akku.
Wie wir alle wissen, ist zur Wiesn die ganze Welt zu Gast in München. Leider findet sich auch der eine oder andere internationale Gast unfreiwillig auf der Sanitätsstation wieder. Dies führte in der Vergangenheit immer wieder zu Kommunikationsproblemen, gerade bei Patienten aus einem nicht so verbreiteten Sprachraum. Um hier Abhilfe zu schaffen, haben wir uns entschlossen, die neuen Möglichkeiten von sprachbasierter Künstlicher Intelligenz zu nutzen. Wir werden dieses Jahr eine sprachbasierte KI einsetzen, die in der Lage ist, weltweit jede Sprache ins Deutsche zu übersetzen, damit unsere Ärzte und Sanitäter in der Lage sind, schneller und sicherer mit unseren ausländischen Gästen zu kommunizieren.